Eingang Tierklinik Zweibrücken

Gesunde Augen und Ohren

Das A und O: Gesunde Augen und Ohren!

Was gibt es bei der Pflege von Augen und Ohren zu beachten?

TerrierDa sowohl die Augen als auch die Ohren die wichtigsten Sinnesorgane von unseren Vierbeinern sind, sollte man diesen genügend Aufmerksamkeit widmen und sie regelmäßig kontrollieren (lassen) und pflegen.

Damit unsere Lieblinge die Berührungen und Maßnahmen bei der Kontrolle und Pflege möglichst stressfrei erleben, ist es notwendig - wie für die Zahnhygiene auch - , Ihr Tier bereits während den ersten Lebensmonaten behutsam an das Prozedere heranzuführen.

Wenn Sie den Tipps in diesem kleinen Ratgeber nachkommen, so kann auch die Augen- und Ohrenpflege zur spielerischen Routine werden wie die wichtige Fell- und Zahnpflege.

 

Was gibt es bei der Ohrenkontrolle zu beachten?

Ohr ist nicht gleich Ohr! So verschieden wie die Tierarten und Rassen sind, so unterschiedlich hoch sind auch die Risiken unter Ohren- und Augenbeschwerden zu leiden. Bleiben wir zunächst bei den Ohren.

Die rassenbedingten Knick- und Schlappohren bei vielen Hunde- und Kaninchenarten mindern, im Gegensatz zu Rassen mit aufrecht stehenden Ohren, die Durchlüftung des Gehörganges. In diesem warmen Klima kann sich ein feuchtes Milieu einstellen, das für Pilze und Bakterien einen idealen Nährboden darstellt.

Golden RetrieverIst man Besitzer*in eines wasserliebenden Golden Retrievers, Neufundländers oder Landseers, um nur einige vierbeinigen Bademeister zu nennen, so kann das im Ohr verweilende Nass des Gewässers zum Problem werden.

Aber auch Hunde, die stärker im Außenohr behaart sind oder an Allergien leiden, werden häufiger von Ohrenproblemen und -krankheiten heimgesucht.

Achten Sie bei der regelmäßigen Kontrolle der Ohren auf Folgendes:

  • Wie sieht die Farbe der Haut im Ohr aus - ist sie verändert?
  • Sind Verunreinigungen im Ohr?
  • Hat sich Feuchtigkeit gesammelt?
  • Gibt es einen auffälligen Geruch?
  • Sind Fremdkörper (z. B. Grannen, Grashalme, Zecken oder Milben) zu sehen?

 

Gibt es Hinweise auf eine Ohrenerkrankung?

Leidet Ihr Liebling an einer Ohrenerkrankung oder hat er einen störenden Fremdkörper im Ohr, so kann sich dies in verschieden Verhaltensauffälligkeiten zeigen.

Ohrenuntersuchung beim HundOft erkennen Sie die Beschwerden Ihres Tieres an einem:

  • häufigen Schütteln oder an einer Schiefhaltung des Kopfes,
  • vermehrten Kratzen eines oder beider Ohren
  • Reiben des Kopfes im Bereich der Ohren am Boden oder an Gegenständen
  • gesteigerten Berührungsempfinden am Ohr
  • unangenehmen Geruch

Bei diesen Anzeichen sollten Sie nicht lange zögern und zur Abklärung und Behandlung umgehend eine Tierarztpraxis aufsuchen.

 

Worauf achtet man bei der Augenkontrolle?

HuskyblickEs gilt: Klare Augen sind ein gutes Zeichen. Die Augen sollten klar-glänzend und weder ein farblich veränderter Ausfluss noch ein übermäßiger Tränenfluss sollte vorhanden sein. Trifft dies zu, so bedarf im Normalfall ein gesundes Auge keiner aufwendigen Pflege.

Auch bei den Augen gibt es rassenspezifische Auffälligkeiten.

Aufgrund der Anatomie von brachyzephalen (kurzköpfigen bzw. rundköpfigen) Hunde- und Katzenrassen wie der Französischen Bulldogge und der Perserkatze, kann es oft zu Tränenspuren kommen. Diese Spuren, die meist mit entstehenden Verfärbungen einhergehen, sollten regelmäßig mit geeigneten, speziell dafür entwickelten, milden Pflegemitteln entfernt werden.

 

PerserkatzeNie darf in der Nähe des Auges mit Anwendung von reizenden, bleichenden Mitteln wie Wasserstoffperoxid etc. versucht werden, diese Verfärbungen zu beseitigen, denn u.U. könnte dabei die Hornhaut verätzt werden.

Da die Hornhaut des Auges äußerst empfindlich ist, muss auch ein vollständiger Lidschluss stets möglich sein. Nur dann kann zum einen die Tränenflüssigkeit gleichmäßig verteilt und zum anderen das Auge vor äußeren Einflüssen geschützt werden.

Des Weiteren sollte die Hornhaut weder durch Haare, Wimpern, Zubildungen wie Warzen noch durch Fremdkörper o.ä. gereizt werden. Nimmt man solches über eine längere Zeit in Kauf, treten in der Regel vermeidbare Schädigungen auf.

 

Was sind Symptome bei Augenerkrankungen?

Zu den typischen Symptomen für Erkrankungen am Auge gehören:

  • trockene Augen
  • gelblich-eitriger oder grüner Ausfluss
  • gerötete Augen bzw. Bindehäute
  • ein Zusammenkneifen der Augen
  • Reiben der Augen mit den Pfoten oder an Gegenständen
  • verstärktes Blinzeln
  • trübe Augenoberfläche

Wie immer gilt: Je nach vorhandenem Symptom oder Befinden Ihres Vierbeiners ist es sinnvoll tierärztlichen Rat einzuholen, um die aufgetretenen Probleme effektiv zu behandeln. Die Tierärztin oder der Tierarzt Ihres Vertrauens wird Ihnen die geeigneten Medikamente bzw. Präparate empfehlen und deren Anwendung erläutern. Augenleiden sind oft hartnäckige Erkrankungen und verlangen von den Tierbesitzer*innen eine disziplinierte Weiterversorgung Ihres Lieblings unter Anleitung der Tierärzte.

Wir haben für Ohren und Augen geeignete Pflegemittel und Medikamente vorrätig, die für die Vorsorge zu empfehlen sind und sich bei der Behandlung bewährt haben. Von einer Selbstdiagnose sollte man absehen, da z.B. das Verabreichen eines kortisonhaltigen Präparates bei einer unerkannten Hornhautverletzung zu einer schwerwiegenden Schädigung des Auges führen kann.

Angebrochene Augentropfen sind bereits nach 4 bis 5 Wochen zu entsorgen und sollten, um Kontaminationen  zu vermeiden, nicht mehr angewandt werden.

Auch sollten Ohrenreiniger richtig verwendet werden, denn diese dürfen nicht ins Auge gelangen. Für solche Fälle gehört eine Augendusche für Tiere, gefüllt mit einer gebrauchsfertigen Spüllösung, in jede sinnvoll bestückte Notfall-Box.

(siehe auch „Erste-Hilfe-Box für Hunde)