Leishmaniose

Leishmaniose bei Hunden

Die Leishmaniose beim Hund zählt zu den am häufigsten nach Deutschland eingeschleppten Tropeninfektionskrankheiten. Sie gehört zu den Mittelmeerkrankheiten. Die Erreger wurden um 1900 erstmals in Indien entdeckt und nach ihrem Entdecker, dem Tropenarzt Sir Leishman, benannt. Das Verbreitungsgebiet der Leishmaniose sind vor allem die tropischen und subtropischen Gebiete dieser Erde, aber auch in Mitteleuropa und den mediterranen Ländern hat die Krankheit Einzug gehalten. Auch in den von uns Deutschen so beliebten Urlaubsländern wie Spanien und Italien ist die Leishmaniose inzwischen weit verbreitet.

Die häufigste Art der Verbreitung des Erregers erfolgt durch den Stich einer Sandmücke. Die Inkubationszeit beträgt mindestens zwei Monate. Es kann allerdings auch möglich sein, dass sich die Symptome der Erkrankung erst nach Jahren augenscheinlich zeigen. Je nach Verbreitungsgebiet gibt es verschiedene Erreger und daraus resultierende Krankheitsverläufe der Tiere, sodass sich auch die Symptome unterschiedlich äußern. Oft ähneln sie dem Krankheitsbild einer Vergiftung. Daher sollte der Hundehalter beim Aufsuchen eines Tierarztes auch unbedingt auf einen eventuellen Urlaub mit dem Hund in südlichen Ländern hinweisen oder ggf. darauf aufmerksam machen, wenn der Hund eine Vorgeschichte in einem ausländischen Tierheim hatte.


Symptome der Leishmaniose beim Hund

Erste Leishmaniose-Symptome beim Hund können Fieber, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Durchfall, schleichender Gewichtsverlust, aber auch Fell- und Hautveränderungen und in manchen Fällen auch Gelenkschmerzen mit daraus resultierender Lahmheit sein. Im weiteren Verlauf können nicht heilende Wunden, Haarausfall, Augenentzündungen und Nasenbluten auf eine Infektion mit Leishmaniose hindeuten. Eine gezielte Blutuntersuchung beim Tierarzt kann Gewissheit bringen, ob der Hund an Leishmaniose erkrankt ist.

Die medikamentöse Therapie der Leishmaniose erfolgt gemäß dem Grundsatz: Je früher eine Therapie begonnen wird, umso erfolgversprechender ist die Behandlung. Im Frühstadium der Krankheit werden meist Medikamente mit dem Arzneistoff Allopurinol verschrieben. Diese kommen in der Humanmedizin als Gichtmittel zum Einsatz. Die Medikation erfolgt über mehrere Wochen - erste Erfolge sollten sich nach vier bis fünf Wochen einstellen. Ebenso kann eine Kombination der Wirkstoffe Allopurinol und Levamisol verabreicht werden.

Wenn eine Behandlung mit Allopurinol und Levamisol nicht anschlägt oder es sich um eine besonders schwerwiegende Leishmaniose Hund handelt, können Antimonpräparate (Glucantime oder Pentostam) eingesetzt werden. Wegen eines eventuell geschwächten Immunsystems ist darauf zu achten, den Hund keinen besonderen Stresssituationen auszusetzen. Ebenso ist eine gesunde Ernährung des Hundes unabdingbar.


Vorbeugende Maßnahmen gegen die Leishmaniose (Mittelmeerkrankheit)

Vorbeugende Maßnahmen sind im Schutz vor Stichen des Hauptüberträgers, der weiblichen Sandmücke, zu treffen. Diese Mücken sind in der Zeit von etwa einer Stunde nach Sonnenuntergang bis eine Stunde vor Sonnenaufgang aktiv. Nur ein Bruchteil der Population ist Träger des Erregers der Leishmaniose. Hunde sollten nachts nicht im Freien schlafen und durch Fenster und evtl. Türen mit engmaschigen Moskitonetzen geschützt werden.