Hamster - was man wissen muss!

HamsterDie 11 Gebote der Hamsterpflege

Nur ein Hamster der in seinem neuen Zuhause die richtige Pflege erfährt, fühlt sich wohl und bleibt gesund. Die folgenden 11 Tipps beschreiben die Grundlage, damit Goldhamster, Streifenhamster und Zwerghamster ein glückliches und gesundes Hamsterleben führen können.


1. Ein behagliches Schlafhaus

Als mehr oder weniger nachtaktiver Nager verschlafen Hamster oft nahezu den gesamten Tag. Da Hamster in ihrem Käfig, Terrarium oder bestenfalls Cricetinarium (das Indoor-Hamster-Biotop) keine unterirdischen Bauten anlegen können, muss Abhilfe geschaffen werden - ein oberirdisches Schlafhäuschen, das oft auch als Vorratskammer dient.


2. Der geeignete Standort des Hamstergeheges

Obwohl der Hamster ursprünglich in kargen Gebieten wie Wüsten, Trockenzonen, Steppen und Halbwüsten zuhause ist, hat er doch einige Ansprüche an seinen neuen Lebensraum in Ihrer Wohnung. Sein Hamsterheim sollte wohltemperiert zwischen 16 und 24°C an einem ruhigen Standort, der auch frei von Zugluft und trocken sein sollte, stehen. Regelmäßige Freigänge in der Wohnung mögen außerdem alle Hamster - sorgen Sie auch dafür.


3. Die ideale Hamsterwohnung

Ideal ist ein Gitterkäfig mit einer leicht zu reinigenden Bodenwanne aus Plastik (ca. 8 bis 10cm hoch). Da sich in Glasbecken wie Aquarien die Luft staut, schaffen diese durch zu hohe Luftfeuchtigkeit einen Nährboden für Keime. Außerdem würde der Hamster die Klettermöglichkeiten eines Gitters vermissen. Alternativ können Sie ein Hamsterheim auch selbst bauen - Bauanleitungen findet man zur Genüge. Die Behausung sollte mindestens eine Grundfläche von einem Quadratmeter und eine Höhe nicht kleiner als 50cm aufweisen. Eine mindestens 2cm tiefe Bodenschicht zum Graben sollte eingefüllt werden, da ein Sandbad dem Hamster auch die Fellpflege erleichtert.


4. Hamster mögen Sauberkeit

Reinigung und Hygiene sind sehr wichtig für eine artgerechte Hamsterhaltung. Die reinlichen Tiere benötigen eine dicke Einstreuschicht, um Feuchtigkeit aufzunehmen. Die verklumpten, verschmutzten Streuanteile müssen mindestens einmal wöchentlich ausgetauscht werden. Täglich hingegen muss die Urinecke des Hamsters gesäubert werden. Bei Goldhamstern ist das gesamte Gehege vierzehntägig, bei Zwerghamstern monatlich zu reinigen. Futter- und Trinkgefäße müssen stets sauber sein und sollten auch täglich gesäubert werden.


5. Abwechslung gegen Langeweile

Unterschlüpfe, Tunnelsysteme, Zweige, Wurzeln, Balken und Kletterröhren sind keine Deko, sondern diese verhindern als Beschäftigungs- und Spielemöglichkeiten, dass sich der Hamster langweilt. Die Nager wollen laufen, knabbern, klettern, buddeln und sich verstecken. Dafür sorgt eine durchdachte Inneneinrichtung des Hamster-Domizils. Wenn Sie dem Hamster ein Laufrad anbringen möchten, dann muss dieses groß genug gewählt werden, dass der Hamster darin ohne gekrümmten Rücken laufen kann. Der Boden und die Rückwand des Hamsterrades sollten geschlossen sein und das Rad nicht aus Plastik bestehen.


6. Trinkflasche statt Wassernapf

Obwohl die wilden Hamster in Trockengebieten ihren Wasserbedarf hauptsächlich durch Grünfutter decken, müssen sie im Käfig immer Zugang zu frischem Wasser haben. Eine hängend befestigte Trinkflasche eignet sich zur Versorgung mit frischem Wasser am besten, da ein offener Wassernapf ständig durch Einstreu verschmutzt oder vom Hamster umgekippt werden würde.


7. Geeignete Futternäpfe

Schwere Ton- oder Porzellangefäße eignen sich besonders, um die trockenen und saftigen Futtermischungen anzubieten. Die Näpfe sollten so aufgestellt werden, dass sie nicht umgestoßen werden können. Der Hamster wird das Futter i.d.R im Vorratshäuschen oder in angelegten Mulden verscharren. Das so verdorbene Futter muss regelmäßig aus dem Käfig entfernt werden.


8. Reinigung des Hamstergeheges

Desinfektionsmittel sind bei der Reinigung von Bodenwanne, Schlafhäuschen, Gitteraufsatz und Näpfen tabu - heißes Wasser und etwas Spülmittel genügen völlig. Das Baumaterial des Hamsterhäuschen und das Einstreu müssen nicht komplett ausgetauscht werden. Es reicht, wenn der verschmutzte Anteil entnommen, durch einen sauberen ersetzt und mit älterer Einstreu vermischt wird.


9. Das richtige Nistmaterial

Als Nistmaterial eignen sich Stroh, Heu, Hanf, Sisal, dürres Moos und getrocknete Kräuter. Diese sorgen auch für einen angenehmen Geruch. Nicht zu empfehlen sind Wolle, Fäden und auch die feinen Kokos-Nistmaterialien für Vögel. Verstreut man das Nistmaterial im Käfig so hat der Hamster nachts auch was zu tun.


10. Ein Nager muss nagen!

Nagetiere müssen ihre Zähne abnutzen. Dazu brauchen sie frische Zweige (Obstbäume, Weiden, Kastanie, Nussbäume), gerne auch hartes Stück Brot oder die für Nager geeigneten Holzstückchen mit Aroma. Kartons sind nur bedingt geeignet, da sie oft beschichtet oder vorbehandelt sind. Ansonsten wird das Schlafhäuschen, wenn es aus Holz ist, herhalten müssen.


11. Hamster sind keine Plüschtiere!

Zum Schluss das elfte und wichtigste Gebot: Hamster mögen keine ausgiebigen Streicheleinheiten. Im freien Leben gehören sie zu den echten Einzelgängern - Eremiten, die sich nur zur Paarung treffen und die eigenen Nachkömmlinge vertreiben, sobald sie diese als selbstständig erachten. Erklären Sie auch Ihren Kindern, dass der kleine Freund nicht auf eine liebkosende Hand angewiesen ist, sondern lieber nach Sonnenuntergang, wenn er aktiv wird, beobachtet werden möchte. Gerne wird er dann seinem tierliebenden Futterspender kleine, artistische Kunststücke zum Besten geben.