Blutanalyse
Wann ist eine Blutuntersuchung notwendig?
Eine Blutuntersuchung ist bei Hund, Katze und Co. immer dann angesagt, wenn ein internistisches Problem vorliegt, das noch nicht eindeutig diagnostiziert ist oder der Verdacht einer Vergiftung besteht.
Müssen also bestimmte Krankheiten feststellt bzw. ausgeschlossen oder bewertet werden, ist eine Blutuntersuchung bei Tieren immer sinnvoll.
Die richtige Vorbereitung
Für einige Blutuntersuchungen ist es notwendig oder zumindest von Vorteil, dass die Tiere vor der Blutentnahme eine gewisse Zeit kein Futter gefressen haben. Dies betrifft manche Blutuntersuchungen von Hund und Katze. Kleintiere hingegen wie Kaninchen und Meerschweinchen müssen nicht nüchtern zur Blutuntersuchung gebracht werden, da für die Nager das Fasten schädlich ist - auch dies trifft für Vögel und Reptilien zu. Ihr Tierarzt wird Sie informieren ob oder ob nicht bzw. wieviel Stunden zuvor noch einmal Futter gereicht werden darf. Aus diesem Grund sollten Freigängerkatzen vor der Blutentnahme in der Wohnung bleiben und müssen vor dem Tierarztbesuch auf ihren Freigang verzichten. Es wäre sonst nicht auszuschließen, dass sie sich evtl. beim Nachbarn durchfuttern oder sonstig Beute machen.
Informieren Sie bitte den behandelnden Tierarzt, falls Ihr Haustier regelmäßig Medikamente, z.B. als Dauertherapie verabreicht bekommt. Es könnte sein, dass die Einnahme von Herz-, Allergie- oder Arthrosemedikamenten vor der Blutentnahme einen gewissen Zeitraum auszusetzen ist.
Ablauf der Blutuntersuchungen von Tieren
Das Blut muss zur Untersuchung zuerst gewonnen, d.h. dem Tier über Kanülen und Blutröhrchen entnommen werden. Zum Schutz der Tiere und auch der behandelnden Personen müssen die Tiere während der Blutentnahme fixiert - mit einfachen Worten - festgehalten werden. Was manchen Tierbesitzern grob erscheinen mag, ist gerade bei Katzen eine Notwendigkeit. Nur so kann verhindert werden, dass sich dabei Tier oder Mensch verletzt. In manchen Fällen ist sogar eine leichte Sedierung anzuraten oder notwendig, damit die Blutentnahme sicher und für das Tier stressfrei durchgeführt werden kann.
Das Körperteil, an welchem das Blut entnommen wird, hängt natürlich von der Tierart ab. Meistens werden die Blutproben an den Beinen genommen, aber eine zugängliche Halsvene kann sich ebenfalls eignen. Bei Ratten kann die Blutentnahme auch am Schwanz durchgeführt werden.
Das Tier wird i.d.R. an der Stelle, an der das Blut entnommen wird, kleinflächig rasiert und anschließend desinfiziert. In einigen Fällen kommt man ohne Rasur aus. Hier genügt es, wenn man das mit Desinfektionsmittel durchnässte Fell scheitelt. Wichtig ist das sterile Vorgehen bei der Blutentnahme, denn nur so kann verhindert werden, dass Keime durch die Einstichstelle in den Körper eindringen und eine mögliche Infektion hervorrufen.
Vor dem Einstich in die Vene, wird das Blutgefäß, um falsche Messergebnisse zu vermeiden, kurz gestaut. Nach erfolgtem Einstich läuft das Blut durch die Kanüle in ein oder mehrere Blutröhrchen. Der Umfang der Blutanalyse bzw. der zu bestimmenden Blutparameter bestimmt die Anzahl und Mindestfüllmenge der Blutröhrchen. Dabei ist die richtige Reihenfolge wichtig, um Verunreinigung mit Gerinnungshemmer zu vermeiden. Dabei werden die Citratröhrchen zur Gerinnung immer zuerst befüllt. Eine korrekt einzuhaltende Reihenfolge, die Verunreinigungen durch Gerinnungshemmer vermeidet, liefert verlässliche Messwerte.
Die eigentliche Blutuntersuchung
Viele Blutparameter können hausintern im eigenen Labor bestimmt werden - andere Proben werden durch Dienstleister in externen Laboren untersucht.
Folgende Parameter sind zu bestimmen:
- Blutbild
Es dient zur Bestimmung der Blutzellen, die zellulären Bestandteile des Blutes, z.B. die Anzahl von roten und weißen Blutkörperchen. Ein Blutbild liefert Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand und mögliche Erkrankungen des Tierpatienten.
- Organparameter von Leber, Niere, Bauchspeicheldrüse u.a.
Diese Parameter spiegeln die Funktionstüchtigkeit der entsprechenden Organe wider. So können beispielsweise Nierenunter- oder Schilddrüsenüberfunktionen aufgedeckt werden. Weitere Untersuchungen zu einer noch detaillierteren Diagnostik können sich anschließen.
- Entzündungsparameter von Hund (CRP) und Katze (SAA)
Diese Laborwerte lassen eine Aussage zu, ob im Körper Ihres Haustieres eine Entzündung vorhanden ist. Die zeitliche Veränderung dieser Parameter lässt durch deren Verlauf Rückschlüsse auf den Erfolg einer Therapie (Antibiose) zu.
- Antikörper zu Infektionserkrankungen (Direktnachweis, Ak-Nachweis, Interaktion Impfung, maternale Ak - Antikörper, die Welpen vom Muttertier zur passiven Immunität erhalten)
Diese Parameter zeigen auf, in welchem Maß Ihr Haustier bereits Antikörper gegen bestimmte Infektionskrankheiten besitzt.
- Hormonbestimmung: T4, Progesteron (Deckzeitpunkt), Cortisol
Die Bestimmung von Hormonspiegeln lässt erkennen, ob der Organismus zu viel oder zu wenig eines bestimmten Hormons produziert und wann z.B. der richtige Deckzeitpunkt einer Hündin ist.
- Medikamente (Wirkstoffspiegel)
Es ist wichtig zu wissen wie hoch bei einer Dauertherapie mit Medikamenten, z.B. bei der Behandlung einer Epilepsie, wieviel Wirkstoff (Phenobarbital) sich im Blut befindet.
- Gerinnungsparameter
Dessen Bestimmung klärt z.B. ab, ob eventuell eine Kumarinvergiftung („Rattengift“) vorliegt.
- Elektrolyte
Die Bestimmung der Elektrolytwerte dient einerseits zur Kontrolle von Infusionstherapien und liefert andererseits Rückschlüsse bei bestimmten hormonellen Erkrankungen.
- Blutgruppe
Bei Bluttransfusionen muss die Blutgruppe im Zuge einer Blutuntersuchung ermittelt werden. Auch Tiere haben verschiedene Blutgruppen, die untereinander entweder kompatibel oder auch nicht sind. Treffen zwei inkompatible Blutgruppen aufeinander, so kann das Blut verklumpen. Dies kann für das Tier tödlich sein. Die Bestimmung der Verträglichkeit von Blutgruppen ist bei der Blutspende von Hund, Katze und Kleintieren unverzichtbar.