Erbrechen bei Hund und Katze
Warum kommt es bei unseren Haustieren dazu?
Neben einem gut entwickelten Schutzreflex ist das Erbrechen ein vieldeutiges Symptom, das auf verschiedene Erkrankungen hindeutet.
Das Erbrechen kann vom Brechzentrum des Gehirns her gesteuert sein oder reflektorisch vom Magen ausgehen. Das zentrale Erbrechen ist meist eine Reaktion auf Medikamente oder Chemikalien und wird bei Vergiftungen benutzt, um das Gift aus dem Magen zu befördern - und zwar auf dem schnellsten Weg. Denn bei Vergiftungen ist der schnellste Weg der Richtige. Deshalb wird einem vergifteten Tier ein Medikament injiziert, das im Brechzentrum wirkt und so das Erbrechen auslöst. Somit ist innerhalb von 10 Minuten das Gift wieder aus dem Magen entfernt. In diesen Fällen ist das Erbrechen also sehr wichtig.
Bei einer Magenentzündung ist Erbrechen eines der Hauptsymptome. Die Ursache der Magenentzündung sind vielfältig. Die häufigste Ursache ist die Aufnahme von verdorbenem, ranzigen Futter oder Futterabfall, in dem Bakterien oder Schimmelpilze enthalten sind. Auch die Aufnahme von Fremdkörpern wie z.B. Verpackungsmaterial, Knochen, Plastik oder Steinen und Spielzeug, kann die Magenschleimhaut beschädigen und eine Entzündung nach sich ziehen. Besonders Welpen und junge Hunde, die noch gerne Gegenstände benagen, verschlucken oder fressen absichtlich oder auch versehentlich solche Fremdkörper.
Bei langhaarigen Katzen oder Hunden sammeln sich häufig Haare im Magen und verklumpen sich zu Haarballen. Die sogenannten Bezoare verursachen eine Gastritis, die sich dann durch gehäuftes Erbrechen äußert.
Auch die Aufnahme von Haushaltschemikalien wie Putz- und Reinigungsmitteln oder Unkrautvertilgungsmitteln kann eine Gastritis hervorrufen.
Auch kommen Allergien gegen Nahrungsmittel in Betracht, genau wie Tumore, starker Wurmbefall und sogar Stress und können bei unseren Haustieren zur Gastritis führen, die ein Erbrechen auslöst.
Infektionen durch Bakterien, Viren oder Schimmelpilze führen - wie auch bei uns Menschen - zu einer Magenentzündung.
Bei Lebererkrankungen kommt es auch zum symptomatischen Erbrechen, ebenso, wenn die Bauchspeicheldrüse, das Zwerchfell oder die Speiseröhre erkrankt sind.
Und nicht zu vergessen: Hunde und Katzen, die ihr Futter hastig verschlingen, zeigen häufig reflektorisches Erbrechen.
Anzeichen von Erbrechen
Anzeichen, die auf das bevorstehende Erbrechen hindeuten, sind Übelkeit, Unruhe, Lecken, Speicheln, Kau-, Schluck- sowie Würgebewegungen. Die Tiere stellen die Vorderbeine breit auf, dann tritt meist unter Vorstrecken des Halses mit Hilfe der Bauchpresse heftiges Erbrechen auf. Für die meisten Katzenbesitzer ist es erschreckend, dass die Tiere beim Erbrechen manchmal noch richtig laut aufschreien. Morgendliches Erbrechen ohne sonstige Symptomatik ist die Folge einer zu starken Tätigkeit der Magendrüsen. Da hilft es dem Tier abends noch eine kleine Mahlzeit zu geben.
Diagnose
Es ist wichtig das Erbrochene zu untersuchen. Oft ist es gelb gefärbt, da sich beim Hund und der Katze Gallenflüssigkeit dazumengt. Bei Blut im Erbrochenen ist auf Fremdkörper zu achten und dies dem Tierarzt mitzuteilen. Das Erbrechen von Kot ist ein Anzeichen, dass das Problem tiefer im Darm liegt.
Häufiges Erbrechen führt im Allgemeinen zu Gewichtsverlusten. Erbrechen sollte grundsätzlich von Ihrem Tierarzt auf seine Ursache hin untersucht und dann behandelt werden.
Die Untersuchung beginnt mit der Allgemeinuntersuchung. Oft muss eine Blutuntersuchung durchgeführt werden. Eine Röntgenkontrastuntersuchung oder sogar eine Magenspiegelung können notwendig sein. Dies ist wichtig, um eine Diagnose stellen zu können, damit anschließen korrekt behandelt und dadurch dem Tier geholfen werden kann.