Herzinsuffizienz

Herzerkrankungen erkennen

Die Physiologie des Herzens in Kürze

Normalerweise fließt das Blut aus dem Körper in den rechten Herzvorhof, der durch Herzklappen von der rechten Herzkammer getrennt ist. Das Blut gelangt durch diese Klappen in die rechte Herzkammer und wird von dort in den Lungenkreislauf gepumpt. In der Lunge wird das Blut mit Sauerstoff angereichert. Es fließt dann in die linke Herzhälfte (zuerst in den Vorhof, dann in die Kammer), um von dort aus in den Körper gepumpt zu werden. Das sauerstoffarme Blut aus dem Körper gelangt dann wieder in den rechten Vorhof usw.


Was ist eine Herzinsuffizienz?

Unter Herzinsuffizienz versteht man die ungenügende Pumpleistung des Herzens, trotz Mobilisation der Reserven.

Die Herzklappen sind häutige Gebilde, die als Ventile zwischen den Herzkammern und Herzvorhöfen eingeschaltet sind. Das Blut fließt durch die Herzvorhöfe den Herzkammern zu. Wenn die Herzkammern sich zusammenziehen, um das Blut aus dem Herzen zu pumpen, schließen sich die Klappen und verhindern, dass Blut in die Herzvorhöfe zuückfließt.

Knotige Verdickungen an den Klappenrändern verhindern den vollständigen Klappenschluss, so dass bei jeder Herzaktion Blut in die falsche Richtung zuückfließt. Durch verschiedene Regulationsmechanismen kann der Körper diesen Klappenfehler für kurze oder manchmal auch längere Zeit kompensieren.


Herzerkrankungen des Hundes

Bei den Herzerkrankungen des Hundes unterscheidet man Herzmuskelerkrankungen (Kardiomyopathien), Herzklappenerkrankungen (z.B. Mitralklappenendokardiose), angeborene Herzerkrankungen, Herzbeutelerkrankungen (z.B. Perikarderguss) sowie entzündliche Herzerkrankungen (z.B. Endokarditis).


Herzerkrankungen der Katze

Bei den Herzerkrankungen der Katze unterscheidet man Herzmuskelerkrankungen (Kardiomyopathien), angeborene Herzerkrankungen, Herzerkrankungen durch eine Schilddrüsenüberfunktion und Herzklappenerkrankungen (z.B. Mitralklappenendokardiose). Herzbeutelerkrankungen (z.B. Perikarderguss) sowie entzündliche Herzerkrankungen (z.B. Endokarditis) sind sehr selten.


Einteilung der Herzinsuffizienz in Schweregrade

Die NYHA (New York Heart Association) unterscheidet 4 verschiedene Stadien einer Herzinsuffizienz:

  • Stadium I: Der Besitzer bemerkt keine Symptome.
    • Das Tier ist normal belastbar.
    • Der Tierarzt stellt klinische Anzeichen einer Herzerkrankung fest.
  • Stadium II: Bei starker Belastung zeigt das Tier Symptome.
  • Stadium III: Bei normaler Belastung zeigt das Tier Symptome.
  • Stadium IV: Das Tier zeigt bereits in Ruhe Symptome.


Welches sind Anzeichen einer Herzerkrankung?

  • abnehmende Belastungsfähigkeit
  • nächtliche Unruhezustände

Das Herz kann eine Schwäche relativ lange kompensieren. Erst wenn die körpereigenen Regulationsmechanismen nicht mehr ausreichen, werden Krankheitsanzeichen sichtbar.

Je nachdem, wo im Herzen die Erkrankung liegt, unterscheidet sich die Symptomatik. Wenn die Herzklappen der linken Herzhälfte betroffen sind, kommt es zu einem Blutrückstau in die Lunge. Flüssigkeit sammelt sich in der Lunge an (Lungenödem) und der Sauerstoffaustausch findet nur unzureichend statt. Die Folgen sind:

  • Kurzatmigkeit bis hin zur Atemnot
  • Husten beim Aufstehen, Hochgehoben werden, bei Anstrengung oder Aufregung
  • plötzliche, kurzzeitige Ohnmacht (Synkope)

Bei Klappenveränderungen in der rechten Herzhälfte kommt es zum Rückstau in die großen Körpervenen. Flüssigkeit tritt in den Bauchraum aus. Es entsteht eine Bauchwassersucht (Aszites) und eventuell auch Wassereinlagerungen in den Beinen (Ödeme).

Tieren mit Rechtsherzversagen geht es meistens schlecht. In diesem Stadium einer Herzerkrankung ist in der Regel auch das linke Herz betroffen.

 

Erhöhte Atemfrequenz als Indikator

Eine Herzerkrankung verursacht eine schnellere Atmung. Um Veränderungen festzustellen, kann die Atemfrequenz täglich gemessen werden. Zur Verbesserung der Kontrolle und der Behandlung herzkranker Hunde hat die Ceva Tiergesundheit GmbH zur Vereinfachung der Atemfrequenzmessung eine App für Mobiltelefone (erhältlich für iOS und Android) entwickelt, die Hundebesitzer*innen unterstützt.

Vorteile der Atemfrequenz-Messer-App:

  • regelmäßige Messung der Ruheatemfrequenz
  • Einhalten der verordneten Behandlung Dank täglicher Benachrichtigungen
  • Teilen der Daten (wenn gewünscht) mit dem Tierarzt
Ceva Atemfrequenz-Messer-App

Tipps zur richtigen Messung der Atemfrequenz beim Hund

  • Messen Sie immer zur gleichen Zeit.
  • Messen Sie im Ruhezustand (ruhend oder schlafend, NICHT träumend), z.B. abends im Körbchen.
  • Zählen Sie die Anzahl der Atemzüge (entspricht einer Brustabwärtsbewegung) für 1 Minute.
  • Je nach Größe des Hundes gelten unterschiedliche Werte als normal.
  • Fragen Sie Ihren Tierarzt, welcher Wert für Ihren Hund ausschlaggebend ist.
  • Prinzipiell sollte der Ruhewert jedoch nicht über 40 Atemzügen pro Minute liegen.

 

Folgen Sie diesen Links, um die Ceva Atemfrequenz-Messer-App zu installieren:

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